19.04.2019

 

Es gibt hunderte Zitate von berühmten Menschen, die Abschiede als einen Neuanfang betrachten konnten. Wie ein Fieber, welches schwer auszuhalten ist, aber den Körper reinigt und gesund wieder hinausschickt. Aber ehrlich, ich bin ein Gefühlsmensch und wenn ich einen Abschied einleiten muss, der nur von meinem Kopf gesteuert wird, dann ist es anders, als ein hohes Fieber. Dann ist es wie sterben.

 

Mir ist klar, dass es irgendwann besser wird. Aber dieses „irgendwann“, das liegt heute außerhalb meiner Vorstellungskraft. Ich fühle mich schrecklich, dass ich nicht in der Lage bin, meine Kinder anzulächeln. Herrgott, wie macht man das, ein Herz aus Eis zu haben? Wie macht man das, ohne tiefe Empfindungen durch die Welt zu marschieren und dabei einfach nur Spaß zu haben? Warum muss ich nur so verdammt sensibel sein? Warum bin ich nicht so stark und glitzernd wie die tollen erfolgreichen Frauen, die einem täglich aus irgendwelchen Medien entgegenhüpfen? Was hat das für einen Sinn, anders zu sein, wenn es einen nur leiden lässt?

 

Nun ja, Jesus kommt ja bald zurück. Ich gebe ihm dann ein Stück von meinem Schneewittchenkuchen und wir gucken Game of Thrones. Dann kiffen wir ein bisschen und pflanzen Blumen. Gehen schaukeln. Sprechen mit Kühen und Dackeln. Wenn nicht in diesem Jahr, dann vielleicht im nächsten. Frohe Ostern.